Synagogenfenster, Symbolbild


Synagoge Bütow, Postkarte um 1920

Über Juden
 im Kreis Bütow

Auszug aus "Geschichte und Kultur der Juden in Pommern"
, ISBN 3--10074-6 NE: Heitmann, Margret [Hrsg.]; GT © Georg Olms Verlag AG, Hildesheim 1995

Jüdische Gemeinden in Pommern von Gerhard Salinger


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Die Synagoge in Bütow bis 1938
(Regierungsbezirk Köslin)

Es hat in Bütow ab 1856 eine Synagoge nach einem Gebetshaus gegeben. In der "Statistik des Bütower Kreises" von Hermann Gribel 1858 wird bereits von einem jüdischen „Tempel“ gesprochen. Dieser sei 1856 erbaut und geweiht worden. Die Gemeinde hatte damals 358 Mitglieder, die meisten lebten in Bütow, nur 38 lebten auf dem Lande.
1858 war mit 1,7% der Anteil der jüdischen Bevölkerung im Kreis Bütow (ebenso wie im gesamten Pommern) deutlich geringer als im Reichsdurchschnitt (mit etwa 2,5%). Er ging bei ganz geringem absolutem Wachstum sogar noch bis zur Jahrhundertwende relativ weiter zurück auf (1890) 1,5% (= 364 Mitglieder) und sank bis 1933 auf ganze 0,3%.
(Quelle: http://www.verwaltungsgeschichte.de/buetow.html )

Ausführlich ist darüber auch nachzulesen bei Prof. Szultka "Historia Bytowa", Bütow 1998. Er bringt ganze Kapitel über die Entwicklung des jüdischen Lebens im Kreis Bütow über Jahrhunderte. Ein spezielles Kapitel schreibt Lindmajer ("Gegen Juden und Polen" 1933-39, Seiten 293 und 5 folgende).

Bei Prof. Szultka heisst es z.B. (Übersetzung von Karl H. Radde): "...In der Nacht vom 9.-10. November 1938 ging durch ganz Deutschland eine Pogromwelle gegen Juden, die von Brandlegungen und Tötungen begleitet war. Sie erhielt die Bezeichnung "Kristallnacht". Es wurden die Wohnungen der Juden demoliert und die ihnen gehörenden Läden zerstört, Juden wurden geschlagen und beschimpft und verhaftet. Wie in vielen anderen Städten,
wurde in der Kristallnacht auch in Bütow die Synagoge von unbekannten Tätern bis auf den Grund niedergebrannt....Alle Spuren der bisherigen Existenz der Juden wurden ausgelöscht. In Bütow wurde der Jüdische Friedhof liquidiert und das Gelände wurde in einen Park und Spielplatz umgewandelt. Die letzten Bütower Juden, soweit sie noch in der Stadt überlebt hatten, wurden im Juli 1944 verhaftet und in die Gaskammern in Majdanek gebracht....."
(Es werden mehrere polnische Quellen dafür angeführt.)

"Die
Synagogen wurden auch unter anderem in Stolp, Lauenburg, Schlawe, Falkenburg, Schivelbein und Krojanke niedergebrannt.“
(Es werden mehrere Quellen angegeben.)

D
er Jüdische Friedhof ist in der Karte von Bütow vor 1945 noch eingezeichnet, jedoch keine Synagogenstrasse mehr. Diese heisst dort Mühlenstrasse, ab 1945 polnisch Mlynowa. In der Synagoge war auch eine jüdische Elementarschule untergebracht:
Plan Bütow um 1940