Tuchen (Tuchome, Techome, Tuchom, Tuchomie, villa
Thüchen) war um 1315 Hauptort des Landes Tuchen im Besitz des Markgrafen
Waldemar von Brandenburg.
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1315
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Erste Erwähnung des Ortes als Tuchom in der
Verleihungsurkunde des Landes Tuchen an den Swenzonen Ritter Kasimir von
Tuchom.
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1385
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Der Deutsche Orden erwirbt das Gebiet.
Bezeichnung des Ortes als Cotzmersch.
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1400
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Der Pfleger zu Bütow, Jacob von Reinach, verleiht
dem Bürger Staneken das Schulzenamt.
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1455
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Nach der Niederlage des Ordensstaates kommt das
Land Bütow in die Hände der Stadt Danzig
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1466
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Nach dem 2. Thorner Frieden wird Polen Besitzer des
Landes. Es wird jedoch von den Pommernherzögen als Pfand gegenüber Polen
behalten.
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1526
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Der Polenkönig Sigismund verleiht die Lande als
erbliches Lehen an die Pommernherzöge.
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1560
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Die Papiermühle (später: Obermühle) entsteht neben
der vorhandenen Kornmühle. In den Chroniken erscheint der Name Gross Tuchen.
Die Mehrheit der Einwohner tritt in der Mitte des
16. Jahrhunderts zum Protestantismus über.
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1637
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Das Land Bütow kommt bei der Gegenreformation
nach dem Tod des letzten pommerschen Herzogs als erledigtes Lehen unter
polnische Herrschaft bis 1657.
Weitgehende Wiederherstellung von Rechten der katholischen Kirche.
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1670
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Die erste evangelische Kirche wird fertiggestellt.
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1674
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Ein großer Brand zerstört das Dorf fast vollständig,
ebenso 1695.
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1710
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Die Schule in Groß Tuchen wird erstmals erwähnt.
Bereits 1399 gab es in Bütow eine Schule.
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1773
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Das Land wird preußisch (die polnische
Lehnsoberhoheit über das Land Bütow wird im Vertrag zu Warschau aufgehoben).
Neue Siedler beleben das Dorf.
Es kommt zu großen Veränderungen.
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1780
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Es gibt bereits 2 Kirchen, 2 Kornmühlen, 1
Papiermühle, 1 Gaststätte und 1 Schmiede.
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1810
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Gross Tuchen hat 289 Einwohner, darunter 13
Katholiken.
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1855
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Gross Tuchen hat 715 Einwohner, darunter 59
Katholiken.
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1857
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Die Strasse Bütow-Rummelsburg wird gebaut.
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1889
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Die evangelische Kirche wird eingeweiht. Mit 1000
Sitzplätzen ist dieser neugotische Bau die grösste Kirche im Kreis ausserhalb
Bütows.
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1905
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Gross Tuchen zählt 880 Einwohner, davon sind 97
katholisch.
Die katholische St.Michaelis-Kirche entsteht.
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1909
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Die Bahnstrecke Bütow-Rummelsburg wird dem Verkehr
übergeben.
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1912
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Die Chaussee Gross Tuchen - Zemmen wird gebaut.
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1920
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Die Strassenabzweigungen nach Moddrow, Klein Tuchen
und Pyaschen werden gebaut.
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1925
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Gross Tuchen hat 838 Einwohner, davon 135
Katholiken.
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1933
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Gross Tuchen hat 881 Einwohner, davon 145 Katholiken.
Mehre Einfamilienhäuser für kinderreiche Familien
und 4 Zollhäuser werden gebaut. Ein moderner Sportplatz entsteht.
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1938
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Gross Tuchen zählt bereits 920 Einwohner.
Die Zahl der Katholiken nimmt auf 135 ab.
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1939
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Gross Tuchen
hat 1002 Einwohner.
Der 2. Weltkrieg bricht aus.
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1945
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24. Januar: Die letzten wehrfähigen Männer werden
zum Volkssturm einberufen und nahezu unausgebildet an die Front bei Reckow
und Schlawe geworfen.
Ab Mitte Februar werden durch sowjetische Tiefflieger Angriffe auf
das schutzlose Dorf geflogen. Die ersten Opfer sind Kinder.
2. März: Die Wehrmacht übernimmt das
Dorf und befiehlt die Räumung bis abends
21.00 Uhr.
Nach einem ganztägigen schweren Fliegerangriff verlässt die Bevölkerung
desorientiert in kleinen Gruppen panikartig das Dorf.
4. März: Die 70. Sowjetarmee geht zum Angriff
über und versucht, von Reckow und Pyaschen aus, über die Obermühle,
Gross Massowitz und Wiesenthal das Dorf zu umgehen. Der Kampf wird nach 3
Tagen erbitterter Gefechte beendet. Hunderte von russischen und deutschen
Gefallenen liegen auf den Feldern um Gross Tuchen.
7. März 1945: Die deutsche Geschichte von Gross
Tuchen ist zu Ende. Die geflohenen Bewohner kehren zurück.
Das Dorf wird von polnischer Verwaltung übernommen. Die
deutschen Bewohner sind rechtlos Gewalt und schlimmsten Erniedrigungen
ausgesetzt. Sie werden zunehmend enteignet und vertrieben.
Polen und Ukrainer übernehmen die deutschen Höfe.
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1946
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Bis Dezember sind die meisten deutschen Bewohner
vertrieben.
Das Dorf heisst jetzt Tuchomie. Die deutsche Sprache
ist verboten.
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1958
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Einige Deutsche aus der DDR dürfen wieder
besuchsweise einreisen.
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1975
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Auch westliche Besucher dürfen wieder nach Gross
Tuchen kommen.
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1990
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Nach dem Sturz der kommunistischen Regierung beginnt
eine neue Politik gegenüber der Geschichte.
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1997
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Auf dem alten evangelischen Friedhof wird von vertriebenen Deutschen in Anwesenheit
des Bürgermeisters, polnischer Einwohner und der kleinen deutschen Minderheit
ein Gedenkstein für die deutschen Toten Gross Tuchens enthüllt.
Tuchomie erhält in der alten Schule eine (ab etwa 2004 allerdings wieder
anders genutzte) Begegnungsstätte für Deutsche und
Polen in Gross Tuchen.
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2003
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Wiederherstellung des Denkmals für die Gefallenen
des 1. Weltkrieges.
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2009
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Weihnachts-Gottesdienst in der restaurierten ehemaligen evangelischen Kirche.
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