Heinrich Pecker
Sommersdorf, 21. Jan. 1995 17328 Sommersdorf Kreis Pasewalk Tel. 039751-60188

Bericht

März 1944 Wehrertüchtigungslager Deutschkrone 4 Wochen. Juni 1944 Arbeitsdienst Schneidemühl bis Oktober. 17. Oktober 1944 eingezogen zur Wehrmacht in Stettin, dann nach Kalisch bei Posen. Dezember 1944 zur Front bei Litzmannstadt. Verwundung, anschließend Lazarett Bad Schmiedeberg.

Januar 1945 Genesungsurlaub nach Großtuchen; 2 bis 3 Tage zu Hause, Abfahrt von Großtuchen zur neuen Sammelstelle. In Stolp aufgefangen, neu zusammengestellt, eingekleidet und in Marsch gesetzt. Nach Bütow ; 4 bis 5 Tage in der Burg gelegen, Fliegerangriff auf Bütow miterlebt. Dr. Harthun besucht; viele Bütower waren schon weg. Den ersten Abend war ich noch mit dem Fahrrad nach Großtuchen gefahren zum letzten Mal. Meine Mutter und Geschwister waren noch dort. Von Bütow dann wieder zur Front, Nähe Konitz. Nach einigen Tagen Rückzug in Richtung Reckow, Damsdorf, Großtuchen abgebogen Adolf-Hitler-Damm. Försterei Jakobi war Hauptverbandsplatz. Wieder Rückzug nach Bütow, durch Bütow gekommen und weiter in Richtung Parchau-Sullenschin-Danzig. Bütow war eine tote Stadt. Bei Danzig am 17.3.1945 verwundet durch Granatsplitter am rechten Knie, 19.3.1945 erhielt ich einen Gelenkdurchschuß, wieder rechtes Knie. Am 22. 3. 1945 mit dem Schiff aus Danzig herausgekommen nach Dänemark / Viborg ins Lazarett. August 1945 nach meiner Entlassung aus dem Lazarett nach Alborg / Dänemark ins Auffanglager eingeliefert worden.

September 1945 ging es dann nach Flensburg-Malente-Pernitz. Dort waren wir einer englischen Armeeeinheit unterstellt und waren bei der Militärpolizei als Wachkommando eingesetzt . Pfingsten 1946 wurden wir dann entlassen. Meine Eltern und Geschwister habe ich übers Konsistorium in Greifswald gefunden. Mein Vater hatte sich nach russischer Kriegsgefangenschaft in Greifswald gemeldet, um eine Pfarrstelle zu erhalten. Da in Sommersdorf die Pfarrstelle frei war, konnte mein Vater diese Stelle als Pastor antreten. Ende Juni 1946 bin ich dann in Sommersdorf bei meinen Eltern angekommen.

Ich hatte mich dann bei der Maschinenbauschule in Wismar beworben. Herr Wotschke (Großtuchen) hatte mich dort angemeldet. Nach zweijähriger Lehrzeit als Schlosser (Praktikum) erhielt ich den Bescheid, daß mein Antrag abgelehnt sei. Grund: Vater Akademiker (Pastor). 1948 lernte ich hier in Sommersdorf meine Frau, Hanne Kuchenbecker, kennen. Landwirtschaft 44 ha. Die Wirtschaft war bis Anfang 1948 enteignet. Die Wirtschaft erhielten wir wieder zurück. Es war ein sehr schwerer Anfang. Mein Schwiegervater wurde 1945 von den Russen verschleppt nach Neubrandenburg (Fünfeichen). Nach drei Wochen todkrank entlassen und hier in Sommersdorf nach vier Tagen verstorben. Im Oktober 1949 haben wir geheiratet. Mein Vater hat uns getraut. Wir haben vier Kinder, zwei Jungen und zwei Mädchen und sechs Enkelkinder. Von März 1953 bis 1990 habe ich hier in Sommersdorf in der L.P.G. gearbeitet als Tankwart und als Elektriker.