Die Synagoge
in Bütow bis 1938 (Regierungsbezirk Köslin)
Es hat in Bütow ab
1856 eine Synagoge nach einem
Gebetshaus gegeben. In der "Statistik des Bütower Kreises" von Hermann
Gribel 1858 wird bereits von einem
jüdischen „Tempel“ gesprochen. Dieser sei 1856 erbaut und geweiht worden. Die
Gemeinde hatte damals 358 Mitglieder, die meisten lebten in Bütow, nur 38 lebten auf dem Lande. 1858 war mit 1,7% der Anteil der jüdischen Bevölkerung im
Kreis Bütow (ebenso wie im gesamten Pommern) deutlich geringer als im
Reichsdurchschnitt (mit etwa 2,5%). Er ging bei ganz geringem
absolutem Wachstum sogar noch bis zur Jahrhundertwende relativ weiter zurück auf
(1890) 1,5% (= 364 Mitglieder) und sank bis 1933 auf ganze 0,3%. (Quelle: http://www.verwaltungsgeschichte.de/buetow.html)
Ausführlich ist darüber auch
nachzulesen bei Prof. Szultka "Historia
Bytowa", Bütow 1998. Er bringt ganze Kapitel über die Entwicklung des
jüdischen Lebens im Kreis Bütow über Jahrhunderte. Ein spezielles Kapitel
schreibt Lindmajer ("Gegen Juden und Polen" 1933-39, Seiten 293 und 5
folgende).
Bei Prof. Szultka heisst es z.B. (Übersetzung von Karl H. Radde):
"...In der Nacht vom 9.-10. November 1938 ging durch ganz
Deutschland eine Pogromwelle gegen Juden, die von Brandlegungen und Tötungen
begleitet war. Sie erhielt die Bezeichnung "Kristallnacht". Es wurden die Wohnungen
der Juden demoliert und die ihnen gehörenden Läden zerstört, Juden wurden
geschlagen und beschimpft und verhaftet. Wie in vielen anderen Städten, wurde
in der Kristallnacht auch in Bütow die Synagoge von unbekannten Tätern bis auf
den Grund niedergebrannt....Alle Spuren der bisherigen Existenz der Juden
wurden ausgelöscht. In Bütow wurde der Jüdische Friedhof liquidiert und das
Gelände wurde in einen Park und Spielplatz umgewandelt. Die letzten Bütower
Juden, soweit sie noch in der Stadt überlebt hatten, wurden im Juli 1944
verhaftet und in die Gaskammern in Majdanek gebracht....." (Es werden mehrere polnische Quellen dafür angeführt.)
"Die Synagogen wurden auch unter anderem in Stolp,
Lauenburg, Schlawe, Falkenburg, Schivelbein und Krojanke niedergebrannt.“ (Es werden mehrere Quellen angegeben.)
Der Jüdische Friedhof
ist in der Karte von Bütow vor 1945 noch
eingezeichnet, jedoch keine Synagogenstrasse mehr. Diese heisst dort Mühlenstrasse,
ab 1945 polnisch Mlynowa. In der Synagoge war auch eine jüdische Elementarschule untergebracht: Plan Bütow um 1940